~Es gibt verschiedene Bethlehems auf unserem Erdball. Eines bei Steckborn.~

Das Bethlehem, von dem hier die Rede ist, liegt nicht im Westjordanland und ist auch nicht die hebräische Stadt des Brotes. Nein, nein. Es ist eines von vermutlich vielen Bethlehems auf unserem schönen Planeten. Genauer gesagt ist dieses Bethlehem ein kleines Fleckchen, sechs Straßenkilometer südlich vom reizenden Städtchen Steckborn am Untersee. Und noch genauer gesagt ist es eine kleine, immergrüne Kuhle beim aufregenden Dörfchen Unter-Hörstetten gegen das Thurtal hin. Und die Thur ist der Fluss, der dem Thurgau den Namen gab. Ich bin mir sicher, der Name „Bethlehem“ ist von Engeln verliehen oder zumindest von einem aufrechten Bauern ersonnen worden. Oder von der Bäuerin.

~Das weihnachtliche Bethlehem auf dem Seerücken am Untersee.~

Bethlehem ist etwas ganz Besonderes, denn da sagen sich Füchse und Hasen guten Tag. Aber nur, wenn sich der zärtliche Nebel vom Thurtal her lichtet. Tagsüber wärmt die fahle Wintersonne die fröstelnden Grashalme am Waldesrand und die Spatzen pfeifen auf den Kanalisationsdeckeln. Störche mit zerzausten Federn fliegen bisweilen zu den brachen Stoppelfeldern und die Katzenaugen putzen sich munter am Wegesrand. Gegen Abend geht die Sonne rechtschaffen unter und wenn es Nacht wird, erscheint ein übers andere Mal ein Komet am Firmament. So oft, dass es schon gar nicht mehr wahr ist. Diodor von Sizilien und Pythagoras von Samos sind ratlos. Kurz, Bethlehem ist ein Zauberort. Gerade in der winterlichen Zeit.

~Auch wenn es kein extra Strassenschild gibt, der Weiler heisst tatsächlich Bethlehem.~

Werden Balthasar, Melchior und Caspar es rechtzeitig zum Punsch schaffen? Werden Herodes und seine Häscher vom GPS verarscht werden? Gibt es Pulverschnee zu Weihnachten? Das alles bewegt die Menschen in Bethlehem. Die Vorplätze sind auf jeden Fall gefegt, das Heu in der Scheune und der Hofhund angekettet. Vater Joseph holt den Selbstgebrannten hervor und Mutter Maria stellt die „Chräbeli“ aus der schönen Blechdose bereit. Die Micky-Maus-Uhr im Kinderzimmer tickt erwartungsvoll. Es wird Weihnachten.

Na dann Servus und fröhliches Fest.

~Der Hof ist auf jeden Fall blitzblank gekehrt.~

P.S. Treue Leser werden es merken. Diesen Artikel habe ich schon mal gepostet. Aber es wollte mir zu Weihnachten partout nichts anderes einfallen.

 

Bethlehem

Dezember 18, 2010

Das Bethlehem, von dem hier die Rede ist, liegt nicht im Westjordanland und ist auch nicht die hebräische Stadt des Brotes. Nein, nein. Es ist eines von vermutlich vielen Bethlehems auf unserem schönen Planeten. Genauer gesagt ist dieses Bethlehem ein kleines Fleckchen, sechs Straßenkilometer südlich vom reizenden Städtchen Steckborn am Untersee. Und noch genauer gesagt ist es eine kleine, immergrüne Kuhle beim aufregenden Dörfchen Unter-Hörstetten gegen das Thurtal hin. Und die Thur ist der Fluss, der dem Thurgau den Namen gab. Ich bin mir sicher, der Name „Bethlehem“ ist von Engeln verliehen oder zumindest von einem aufrechten Bauern ersonnen worden. Oder von der Bäuerin.

Bethlehem ist etwas ganz Besonderes, denn da sagen sich Füchse und Hasen guten Tag. Aber nur, wenn sich der zärtliche Nebel vom Thurtal her lichtet. Tagsüber wärmt die fahle Wintersonne die fröstelnden Grashalme am Waldesrand und die Spatzen pfeifen auf den Kanalisationsdeckeln. Störche mit zerzausten Federn fliegen bisweilen zu den brachen Stoppelfeldern und die Katzenaugen putzen sich munter am Wegesrand. Gegen Abend geht die Sonne rechtschaffen unter und wenn es Nacht wird, erscheint ein übers andere Mal ein Komet am Firmament. So oft, dass es schon gar nicht mehr wahr ist. Diodor von Sizilien und Pythagoras von Samos sind ratlos. Kurz, Bethlehem ist ein Zauberort. Gerade in der winterlichen Zeit.

Werden Balthasar, Melchior und Caspar es rechtzeitig zum Punsch schaffen? Werden Herodes und seine Häscher vom GPS verarscht werden? Gibt es Pulverschnee zu Weihnachten? Das alles bewegt die Menschen in Bethlehem. Die Vorplätze sind auf jeden Fall gefegt, das Heu in der Scheune und der Hofhund angekettet. Vater Joseph holt den Selbstgebrannten hervor und Mutter Maria stellt die „Chräbeli“ aus der schönen Blechdose bereit. Die Micky-Maus-Uhr im Kinderzimmer tickt erwartungsvoll. Es wird Weihnachten.

Na dann Servus und fröhliches Fest.

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~Das weihnachtliche Bethlehem auf dem Seerücken am Untersee~

~Exakt da wo der rote Punkt ist liegt Bethlehem~